Schlagbauer-Rücktritt: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen CSU-Stadtrat Schlagbauer
Seit Mittwoch wird gegen den Wiesn-Stadtrat und CSU-Politiker Georg Schlagbauer ermittelt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I hat bestätigt, dass es primär um den Verdacht des Drogenmissbrauchs geht. So soll der Politiker Drogen gekauft und konsumiert haben. Auf die Frage, um welche Drogen es dabei gehen soll, gab der Sprecher keine Auskunft. Der CSU-Politiker, der schon seit längerer Zeit ein Drogenproblem haben soll, meldete sich selbst bei der Staatsanwaltschaft. Sein Rechtsanwalt bestätigte des Weiteren, dass Georg Schlagbauer mit sofortiger Wirkung alle öffentlichen Ämter niedergelegt hat. Schlagbauer galt als Zukunftshoffnung der CSU; das Geständnis der Drogensucht und der Rücktritt kamen überraschend. Nach dem Sexskandal rund um Michael Brückner, ein weiterer Skandal innerhalb der CSU.
Die Zukunftshoffnung der CSU legte alle seine Ämter nieder
Georg Schlagbauer ist Vater von zwei Kindern und verheiratet. Ein Politiker, der nie negativ auffiel und als Zukunftshoffnung galt. Nun ist seine Karriere definitiv vorbei. Im Schreiben des Anwalts ist von „gesundheitlichen und familiären Gründen“ zu lesen. Schlagbauer werde, so der Anwalt, keine persönlichen Angaben machen. Der Schutz seines Familienlebens und seiner Privatsphäre stehen, so der Rechtsanwalt, an erster Stelle. Im Schreiben ist auch vom Schutz von Institutionen sowie Gruppierungen die Rede.
Sollte Schlagbauer in den Landtag wechseln?
Der Politiker übte zahlreiche Ämter aus. So war er seit dem Jahr 2008 Stadtrat und sollte, so Insider, demnächst in den Landtag wechseln. Parteiintern galt er als Hoffnungsträger der CSU; der 44-jährige Politiker sollte im Stimmkreis München-Mitte kandidieren. Schlagbauer war auch Vizepräsident beim Fleischerverband Deutschlands, Landesinnungsmeister beim bayerischen Fleischerverband und übte die Tätigkeiten des Präsidenten des bayerischen Handwerkstages und der Handwerkskammer für München und Oberbayern aus.
Seehofer und Spaenle meldeten sich bereits zu Wort
Ludwig Spaenle, Vorsitzender der Münchner CSU, nahm den Rücktritt zur Kenntnis. Bislang sei ihm nur eine schriftliche Stellungnahme zugekommen; ein privates Gespräch sei noch nicht erfolgt. Der Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich hingegen erschüttert. „Eine sehr traurige Nachricht“, so Seehofer, der von einem „ärgerlichen“, jedoch „sehr ernsten“ Thema sprach. Doch vom „Schaden für die ganze Partei“ war schon am Mittwoch die Rede. Dabei bezog sich die Aussage nicht auf Schlagbauer. Die Tatsache, dass Michael Brückner, Landtagsabgeordneter von Nürnberg, zugab, Sex mit einem minderjährigen Mädchen gehabt zu haben, erschütterte – schon vor dem Drogengeständnis – die Granden der CSU.
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