Erpressung von Flüchtlingen durch Sicherheitsmitarbeiter
Monatelang sollen mindestens sechs Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in der Ankunftsstelle für Asylbewerber im Münchner Euroindustriepark ankommende Flüchtlinge erpresst haben.
Der Tatvorwurf
Während der Registrierung der Neuankömmlinge sollen die Straftaten vollzogen worden sein. Demnach darf jeder € 750,- aus seinem Privatbesitz behalten. Die überschüssigen Beträge werden einkassiert und mit Verpflegung und Unterkunftskosten verrechnet. Die Sicherheitsmitarbeiter haben von den Flüchtlingen Geld verlangt und ihnen als „Gegenleistung“ überschüssige Beträge überlassen. Sofern die Asylbewerber auf dieses Angebot nicht eingehen wollten, drohte man ihnen mit einer schnellen Abschiebung. Hier sieht die Staatsanwaltschaft den Vorwurf der Erpressung bestätigt. Des Weiteren sind wohl gezielt Beweise vernichtet worden, indem die Aufnahme der erpressten Flüchtlinge aus den Ankunftslisten gestrichen wurden.
Razzia vergangenen Mittwoch
Ein Großaufgebot von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchte am Mittwoch die Ankunftsstelle. Während der Durchsuchungsaktion traf man auf einen der ursprünglich drei Verdächtigen an. Weitere Beweisaufnahmen eröffneten den Verdacht, dass mindestens 6 Sicherheitsbeamte in die Straftaten involviert sind. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass die Anzahl der Verdächtigen noch steigen wird. Zurzeit wird noch nach 2 Verdächtigen gesucht, die nicht mehr für das Sicherheitsunternehmen arbeiten. Das betroffene Sicherheitsunternehmen stellte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk seine Kooperationsbereitschaft klar heraus. Allerdings könne die Firma zurzeit keine Stellung nehmen.
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