Bieitos "La Juive" wurde im Rahmen der Münchner Opernfestspiele aufgeführt

Bieitos „La Juive“ wurde im Rahmen der Münchner Opernfestspiele aufgeführt

Sonntagabend waren nicht alle über Fromental Halévys „La Juive“ begeistert. Die selten gespielte Oper, inszeniert von Calixto Bieitos, wurde im Rahmen der Münchner Opernfestspiele aufgeführt. Besonders überraschend: Bieito entfernte alle religiösen und historischen Bezüge eliminiert. Die Bühne war versehen mit einem einzigen Objekt: einer Mauer aus Metall. Sie sollte die ideologische sowie religiöse Mauer in den menschlichen Köpfen präsentieren. Während die weiblichen Hauptdarsteller gefeiert wurden, blieb der Applaus beim Staatsorchester beinahe zur Gänze aus.

Eine Aufführung, die nicht zu 100 Prozent überzeugte

„La Juive“ wurde das erste Mal 1983 in Paris aufgeführt. Halévys Oper zählte zu den meistgespieltesten Aufführungen des 19. und auch frühen 20. Jahrhunderts. Heute zählt das Werk zu der idealtypischen Verkörperung der „Grand-Opéra“; Aufführungen sind rar und wenn sie dann neu inszeniert werden, oft umstritten. So auch Halévys Inszenierung, die für geteilte Stimmen sorgte.

Die Hauptdarstellerinnen überzeugten

Aleksandra Kurzak und Vera-Lotte Böcker, die Hauptdarstellerinnen, welche Rachel und Prinzessin Eudoxie verkörperten, begeisterten das Publikum. Auch Roberto Alagna, der in der Rolle des Èléazar zu sehen war, erhielt tobenden Applaus. Gefeiert wurden auch Ain Anger (Kardinal de Brogni) und John Osborn (Reichsfürst Leopold). Verhalten war das Publikum jedoch beim Bayerischen Staatsorchester, das unter der Leitung von Bertrand de Billy stand.

Die Münchner Opernfestspiele werden noch bis Ende Juli 2016 aufgeführt.

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